DIVERSES ZUR SPRACHE





INHALT :



Tsuhr Rächtschraibräfohrm

An die FeministInnen




- sämtliche rechte bei station23 -













Tsuhr Rächtschraibräfohrm


Wen dih denkn, das hihr jehder machn kan, was ehr wil, dan hahbn dih sich ahber schwehr getoischt. Ohder mus man imer jehdn Böhdsin mitmachn?
Oh keh, dan woln wir ahber aine richtige Räfohrm.
Und jetst schraibn wihr mahl soh, wie uns der Schnahbl gewaksn ist, ich maine, wih wihr wirklich sprechn. Alsoh aine wirkliche Anpasung dehr Schrift an dih Sprahche und nicht solche albernen Faksn irgendwelcher ferklemter intelektueler beamter.
Siht schohn kohmisch aos, wih wihr soh sprechn, ahber soh höhrt sich Doitsch nuhn mahl an, lihbe Loite.
Und hihr dih noien gesetse dehr bestn schraibwaise: Dehr kurtse wohkahl ist dehr normahlfal, deswehgn entfelt dehr anschlihsende dopelte konsonant. Dehr lange wohkahl bekomt ein h angehengt, dah saine lenge alemahl (a)spirihrt ist. Die grohs und klain schraibung und aoch dih zusamen zihung solte bedoitend lokerer gehandhahbt werdn. Und dih Komaregeln dih dih doitsche Schrift zerhakn wih ain schreder solten aoch unbedingt ferainfacht werdn.
Soh, das ist die lohgischste Löhsung. Ansonsten geht mihr das ales am Ahrsch fohrbai, sol doch jehder machn was er wil.










An die FeministInnenundAußenundganzweitdraußenodersonstwo


Liebe Schwesterinnen, Mütterinnen und Töchterinnen,
ja, wir haben es getan! Wir bekennen uns schuldig. Und wir versprechen hiermit sühnevoll, es nie wieder zu tun.
Wir haben das weibliche Geschlecht schamlos beraubt, indem wir die Worte "die" und "sie" für Männer und männliche Angelegenheiten verwendeten und mißbrauchten. Hiermit geben wir das rechtmäßige Eigentum der Frauen wieder an sie zurück. In Zukunft verwenden wir als Plural von "der" (bisher: "die") das Wort "ders" als grammatisch und ethisch korrekte Form, also nicht mehr "die Männer" sondern "ders Männer". Ebenso geben wir den männlichen Plural von "er", "sie", zurück und werden ab jetzt nur noch "ers" sagen. Und ebenso geben wir die männliche Höflichkeitsanrede "Sie" zurück, diesen als Plural majestatis verkappten weiblichen Singular (peinlich, peinlich, meine Herren!) und werden ihn fortan ebenfalls durch ein "Ers" ersetzen, groß geschrieben natürlich.
Wir bekennen, daß die Verwendung der Worte "sie" und "die" als männliche Plurale vorsätzlich geschah und ausschließlich der Verhöhnug und Unterdrückung der Frau diente und bitten in Schande und Demut um Vergebung. Wir betteln um Gnade. -

Spaß beiseite, Mädels. Es ist ja toll, daß ihr euch "in" findet, aber wir finden, ihr übertreibt ein wenig. Die Vergewaltigung des Denkens überwindet man nicht durch Nachahmung. Das überflüssige Anhängen der Endung "In" bzw. "Innen" an jedes mögliche Sustantiv steuert geradewegs auf die Tischin und die Stuhlin in Feministinnen-WGs zu, aus deren Dunstkreis dieser Unsinn auch entwichen ist. Ihr habt von Sprache keine Ahnung.
Die Endung "-in", die auch wiederum in der Endung "-lein" (älter: "-lin") und im Wort "klein"enthalten ist, bezeichnet genau das: eine Verkleinerung! Ebenso verhält es sich mit der Endung "-ess" (z.B. in Prinzessin oder Mätresse), die sich unmittelbar vom dritten Geschlecht, "es", ableitet und eine Neutralisierung des weiblichen Geschlechts ist, und letztlich auch wieder eine Verkleinerung in Richtung Kind bedeutet. Es steckt also schon eine Menge Sexismus in der Sprache, aber nicht da, wo ihr ihn sucht.
Die altgermanische Endung "-er" (von der ur-indogermanischen Endung "-a"!) ist nämlich grundsätzlich neutral, und zwar in jede Richtung: sie wird bei männlichen, weiblichen und sächlichen Substantiven, Pronomen und Artikeln verwendet, gleichermaßen für den Singular wie für den Plural.
Ihr behebt den Schaden nicht nur nicht, sondern ihr vergrößert ihn auch noch. Nur diesmal seid ihr es selber, die euch disqualifizieren. Ihr macht euch lächerlich und merkt es nicht. Auf diese Weise wird die Frauenbewegung zu ihrer eigenen Karikatur, über die man nur lachen kann, und euer berechtigtes Anliegen wird schon im Ansatz ins Gegenteil verkehrt. (Seid ihr sicher, daß ihr mit eurer Innen-Manie nicht einer Maulwürfin/U-Bootin, also einer geschickten Subversion der Gegenseite, auf den Leim gegangen seid?)
Die Tatsache, daß zu viel Abitur schädlich sein kann, schien bisher eine Domäne der Männer zu sein, doch zeigt dieses Beispiel, daß die Emanzipation der Frau schon weiter fortgeschritten ist als manche/r vermutet.
Wird dieser Unsinn eigentlich auch von anderen Völkern betrieben oder sind es wieder nur die Deutschen, Entschuldigung, die Deutschinnen?
mit den besten Grüßen,
Eure Männer

P.S. Eike ist eine komische Sache passiert. Er hatte sich mit Inger verabredet. Als er, mit seiner Zither über der Schulter, auf einer Leiter durchs Fenster in ihr Zimmer klettern wollte, fiel ihm sein Taschenmesser aus der Lederhose, genau einer Natter auf den Kopf. Aber noch bevor er es wieder aufheben konnte, hatte eine diebische Elster es schon geschnappt und war über die Weser davongeflogen. Er lief ihr bis ans Ufer hinterher, wo er sah, wie sie ihre Beute ins Wasser fallen ließ. Da lag vor ihm eine Feder, welche die Elster verloren hatte, die steckte er sich an den Hut und ging zu Jennifer.








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VORSCHAU:
Etymologie der Wortwurzel m-n (Mensch)
Etymologie der Wortwurzel g-d/t (Gott)